Protest vor der Botschaft von Katar in Berlin kurz vor der Fußball-WM: Aktivist*innen zeigen Menschenrechtsverbrechern die rote Karte

Wir waren heute schon wieder Leichen vor ner Botschaft verteilen. Und wir hatten diesmal nen Papp-Panzer dabei. Das Leichen verteilen macht Schule, denn diesmal waren wir zusammen mit der DFG-VK und den Naturfreunden vor der Botschaft von Katar. Da ist ab Sonntag Fußball-WM und Katar will Panzer aus Deutschland kaufen. Da sind wir dagegen.

Deswegen hatte sich Michi folgendes Protestbild ausgedacht: Unter blutverschmierten Laken zeichneten sich die Silhouetten von fünf Menschen ab – davor stand ein „Leopard 2“-Kampfpanzer. Zum Glück nur eine Aktion von Friedens- und Menschenrechts-Aktivist*innen – unter den Laken befanden sich nur ausgestopfte Einweg-Maleranzüge, der große Panzer war aus Styropor. Zudem lagen mit Kunstblut verschmierte Pride-Flaggen und Fußbälle herum. Fanden wir cool, haben wir mitgemacht.

Michi erklärte die Aktion auch der Presse: „Wir wollten zeigen, was deutsche Waffen in Katar anrichten können“, erklärt dazu Michael Schulze von Glaßer von der „Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen“ (DFG-VK). „Die absolute Monarchie, die ab nächsten Sonntag die FIFA-Herren-Fußball-Weltmeisterschaft austrägt, hat in den letzten zehn Jahren Rüstungsgüter im Wert von mehr als 3 Milliarden Euro aus Deutschland bekommen“, so Schulze von Glaßer weiter.

Wir haben auch kluge Sachen gesagt: „Neben Panzern wurde Katar von Deutschland auch mit Teilen für Kampfflugzeuge, Maschinenpistolen und Munition hochgerüstet“, erklärt Jan Hansen von der Antimilitaristischen Aktion Berlin (amab). Im Rahmen der öffentlichen Diskussion um die Fußball-Weltmeisterschaft sei nochmal deutlich geworden, welch Unrechtsregime in Katar herrscht: „Die Macht der katarischen Führung darf nicht mit Waffen, die zur Unterdrückung der Demokratie- und Menschenrechtsbewegung in dem Land eingesetzt werden können, gestärkt werden“, sagt Jan Hansen.

Yannick Kiesel von den ebenfalls an der Aktion beteiligten Naturfreunden Berlin.: „Schon die WM-Vergabe an Katar hatte wohl etwas mit Rüstungsgeschäften zutun: Der damalige UEFA-Präsident Michel Platini gab seine Stimme für Katar, dafür soll das Land den Kampfjet ‚Rafale‘ von Frankreich gekauft haben.“

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