Das Thema Zivilklausel an Hochschulen begleitet die Friedensbewegung seit Jahrzenten. Aber wie bekommt man eine Universität dazu sie zu unterschreiben? Die Gruppe dED_UCATION beschäftigt sich mit diesem Thema und entwickelt Materialien um Aktive international mit Grundbausteinen auszustatten und ihnen zu helfen die noch nötige Überzeugungsarbeit an ihrer jeweiligen Universität zu leisten. Das Ziel: Rüstungsforschung aus allen Universitäten rauswerfen!
Als Abschluss des zweiten Konferenztages waren wir in einem Workshop dreier Studentinnen aus Manchester, England. Mit ihrer Organisation dED_UCATION versuchen sie, das Militär aus Universitäten herauszubekommen und eine militärfreie Forschung an Hochschulen zu erreichen.
Wie Mitarbeiter*innen und Studierende sensibilisieren?
Momentan haben von den insgesamt 426 Hochschulen in Deutschland nur 17 Universitäten und Hochschulen eine Zivilklausel, an einigen weiteren wird bereits daran gearbeitet.
Das Problem das sich hierbei stellt: Wie bekommt eine Gruppe aktiver Studierender unwissende Mitarbeiter*innen und Studierende zu diesem Thema sensibilisiert und aufgeklärt um mit möglichst viel Druck auf die eigene Unileitung eine Zivilklausel durchsetzen zu können?
Die Gruppe dED_UCATION hat dieses Problem erkannt und während Corona damit begonnen mehrere Videos aufzunehmen und aufwendig aufzubereiten, in welchen jeweils ein verschiedener Kritikpunkt an der Rüstungsforschung und ihren Folgen näher erläutert wird.
Orientieren tut sich die Videoserie an dem Buch „Indefensible: 7 Myths that Sustain the Global Arms Trade“ von den Filmemachern und NGO-Mitarbeitern Paul Holden und Andrew Feinstein.
Das Thema ist in einer Art und Weise aufgearbeitet, welche selbst Menschen die sich bisher nicht mit dem Thema beschäftigt haben zum Aufstehen gegen die Rüstungsforschung ihrer Universität verleitet.
Um die Zielgruppe nicht nur Videos schauen zu lassen – welche auf jeden Fall alleine schon sehenswert sind! – sondern diese direkt einzubinden, wird die Videoserie von einem online Quiz begleitet, welches nach dem Anschauen durchgearbeitet werden kann und das neu gelernte Wissen direkt auf den Prüfstand stellt.
Somit gelingt es mit dieser Kampagne nicht nur an der Universität Manchester gegen die Rüstungsforschung vorzugehen, sondern es werden auch Mitgliedern anderer Universitäten grundlegende Argumente und Mittel bereitgestellt, mit denen Sie Menschen an Ihrem eigenen Campus aufklären und somit gegen die Verbindungen Ihrer Universität zur Rüstungsindustrie vorgehen können.
Dieser Workshop hat sich für uns als einer der interessantesten herausgestellt, da mit diesem Versuch einer Koordinierung des Vorgehens an verschiedenen Universitäten gegen Rüstungsforschung ein unserer Meinung nach wichtiger Schlag gegen die Rüstungsindustrie gelingen kann.
Darum fanden wir es Schade, dass dieser Workshop erst im Abendslot angeboten wurde, da er deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte!
Denn im Vergleich zu anderen Workshops, bei welchen man teilweise monoton eineindhalb Stunden Reden zugehört hat, ist dieser Workshop ein Ansporn für junge Menschen direkt aufzustehen gegen das establisierte Zusammenspiel von Hochschulen und Rüstungsindustrie, alleinig für Geld, und das im Zuge dessen entstandene ständige wegschauen von den vielen Opfern des Krieges, für die die entsprechenden Hochschulen durch ihre Rüstungsforschung eindeutig mitverantwortlich sind!
Und jetzt?
Die Videos und die Webseite der Gruppe dED_UCATION sind im Moment noch in Arbeit. Die Vorschau, die wir an dem Abend bekommen haben, hat uns aber sicher angespornt Themen wie die Einführung einer Zivilklausel an unserer eigenen Hochschule oder auch das Gegenhalten gegen das Auftreten der Bundeswehr und Waffenhersteller bei Firmenkontaktmessen weiter anzupacken!
Somit bleibt für uns: Wir fiebern auf die Vollendung des Projektes hin und werden die Webseite ded1.co gespannt im Auge behalten!