Solidaritätsaktion für die von der Hamas entführten Geiseln

Mehr als 230 Tage nach dem Terrorangriff auf Israel befinden sich noch immer israelische Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas. Um auf das Leid (und die Existenz!) der Geiseln aufmerksam zu machen, bespielen mehrere Vereine noch bis zum 16. Juni 2024 den Berliner Bebelplatz.

Das Projekt heißt „Platz der Geiseln“. Auf dem Platz sieht man eine Installation aus 132 Stühlen. Auf den Stühlen ist jeweils das Bild einer Geisel. Davor stehen Gedenkkerzen.

Am Eingang zum Platz befindet sich eine große Sanduhr. In der Sanduhr verrinnt roter Sand. Auf der Uhr steht: „Bring them home now!“

Die aufwendigste Installation ist eine Kopie eines Hamas-Tunnels aus Holz, Pappmache und Farbe. Stilecht findet man im Tunnel Kabelbinder und blanke Stromkabel.

Im öffentlichen Diskurs und auch in der Friedensbewegung spielen die Geiseln kaum mehr eine Rolle. Dabei sollte Empathie mit Gefangenen und Gefolterten für eine Friedensbewegung, die sich zuallerst auf Seiten aller Opfer sieht, doch leicht fallen?

Und auch den Hobby-Strategen und Zynikern unter uns sollte mindestens aus taktischen Gründen das Schicksal der Geiseln ein Anliegen sein; entfällt doch mit deren Freilassung der aktuelle Casus Belli für den Krieg in Gaza.

Doch das Gegenteil ist der Fall: In praktisch allen Erklärungen der Friedensbewegung wird alles mögliche gefordert, um Druck auf Israel zu machen. Die Forderung der Freilassung der Geiseln fehlt in einigen Erklärungen (z. B. denen den War Resisters‘ International) hingegen komplett. Auch gibt es keine einzige Erklärung, die die Bundesregierung auffordert, Druck auf die Hamas und die sie unterstützenden Staaten zu machen, um eine Freilassung der Geiseln zu erreichen.

Auch in den Erklärungen der DFG-VK fehlen die Geiseln, werden erst nach Interventionen von uns an wenig präsenter Stelle eingefügt oder fordern die Freilassung nicht annähernd mit dem Stellenwert und Nachdruck, den diese Forderung haben müsste, und betätigen sich im nächsten Satz in Täter-Opfer-Umkehrung.

Warum?

Beteiligt am Platz der Geiseln sind der Zentralrat der Juden in Deutschland, Makabi Deutschland, Israeli Community Europe (ICE), World Jewish Congress (WJC), Zusammen Berlin, Jüdische Studierenden Union Deutschland (JSUD) und die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ). Finanzier ist die For Yarden Foundation.

Die Installation ist noch bis zum 16. Juni auf dem Bebelplatz (Unter den Linden) zwischen Juristischer Fakultät und Oper zu sehen.

Mehr Infos:

https://stories.bringthemhomenow.net/

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