Wer nicht feiert hat verloren! Samstag, 5. Mai 17h, am Fuße der polnische Soldat*in mit Spezial Guest UNO-Generalsekretär António Guterres (to be confirmed.
Kein Zweifel: Der Tag der Kapitulation der Wehrmacht ist der Tag der Befreiung von Faschismus. Ohne die Alliierte Soldat*innen, die ihr Leben riskierten, um die Herrschaft der Nazis zu beenden, würden heute noch Swastika-Fahnen in den Straße wehen. Das viele Deutsche den Tag der Befreiung vor allem als Tag der Niederlage erinnern, zeigt, wie sehr damals bis heute die Deutschen hinter dem Faschismus (und den Autobahnen) standen. Um so wichtiger zu betonen: Wer am 8. Mai nicht feiert, hat verloren!
Deshalb treffen wir uns zu einer ehrenvollen Gedenkfeier am Denkmal der polnischen Soldat*in im Volkspark Friedrichshain. Wir wissen auch, dass es grad in ist, den 9.5. und im T-Park zu feiern, aber in Berlin war die Nazi-Herrschaft am 8. vorbei auf die Putin-Fans ham wa kein Bock. Und wie Hanna Radziejowska im Spiegel gerade erst deutlich machte, wissen Deutschen von Polen fast nichts und von der Schreckensherrschaft der Autobahnbauer wissen sie noch weniger.
So geht bei dem Gedenken am 8. Mai regelmäßig unter, dass unter den ersten alliierten Soldat*innen in Berlin 100.000 Pol*innen waren. Auch in der britischen Armee kämpfen Pol*innen europaweit gegen den deutschen Faschismus. So gehörten die im Film „Die Brücke von Arnheim“ gezeigten Fallschirmjäger*innen einer polnischen Brigade an. Diese Leute haben ihr Leben riskiert, um Europa vom Faschismus zu befreien, während die meisten unserer Großeltern vom Nazi-Regime profitierten und bis kurz vor Schluss alles taten, dass das auch so bleibt.
Anlässlich des Tages des Sieges über den deutschen Faschismus wollen wir deshalb am Denkmal für die polnischen Soldat*innen im Volkspark Friedrichshain feiern und so den Opfern der deutschen Herrschaft in Polen, den Zwangsarbeiter*innen, den Kämpfer*innen des Aufstandes im Warschauer Ghetto und in den KZs und den bei der Befreiung gestorbenen Soldat*innen gedenken.
Sicher ist es für eine antimilitaristische Gruppe kontrovers, Soldat*innen zu gedenken. Mit der Frage, ob gewaltfreier Widerstand gegen Hitler eine realistische Option war, beschäftigt sich z.B. dieser maßgeblich von Pazifist*innen aus Bayern erstellte Flyer.
Selbst die haben da nichts dagegen, dass die alliierten Militärs Schluss gemacht haben mit dem Spuk der deutschen Weltherrschaft und konstatieren, dass es jede Menge (verpasste) Chancen für gewaltfreien Widerstand gab, aber dass das Zeitfenster dafür irgendwann zwischen 1928 und 1934 vorbei war. Denn der gewaltfreie Widerstand gegen die Nazis hatte keine Chance, weil weite Teile der deutschen Bevölkerung bis in die Sozialdemokratie und die KP hinein Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus als Vorstellungswelt teilten.
Deshalb ist so wichtig, in der Friedensbewegung auf emanzipatorischen Vorstellungen zu bestehen und der rechten Friedenserstarrung, die mit den antisemitischen Wahnmachen, den Verschwörungsschwurblern, den Putin-Tollfindern und anderen autoritären Gestalten gemeinsame Sache macht, ne deutliche Ansage zu machen. Deshalb: Scheiß auf Souveränität, wer nicht feiert, hat verloren!
Wann?
Samstag, 8.Mai 17-19h
Wo?
Denkmal für die polnische Soldat*in, Volkspark Friedrichshain, Virchowstr./Am Friedrichshain
Mitbringen?
Schnapsglas, FFP2-Maske, Sitzdecke oder Klappstuhl
PS: Den Gag mit „Spezial Guest: UNO-Generalsekretär António Guterres (to be confirmed)“ haben wir uns bei Rainer Braun und seinem International Peace Bureau abgeschaut. Die machen das auch, um sich als wichtig zu inszenieren: https://www.ipb2021.barcelona/wp-content/uploads/2021/04/ipb_congress2021_programaA4_2004.pdf