Junge Antimilitarist*innen und Pazifist*innen der Antimilitaristischen Aktion Berlin (amab) protestieren am Donnerstag den 3. März um 10 Uhr vor der Deutschland-Zentrale des Konzerns Gazprom in der Berliner Markgrafenstraße. Sie fordern die umgehende Schließung der Erdgas-Pipeline Nord Stream 1. Der Verkauf von Erdgas ist eine wesentliche Quelle Russlands zur Finanzierung von Kriegen weltweit und jetzt auch des Angriffs auf die Ukraine. „Wir müssen die Geldströme nach Russland stoppen, weil damit der Krieg in der Ukraine finanziert wird“, sagt Jan Hansen Sprecher*in der Antimilitaristischen Aktion Berlin (amab): „Die Pipelines müssen geschlossen und die erneuerbaren Energien ausgebaut werden, damit die Wirtschaft unabhängig vom Öl und Gas der Kriegstreiber*innen und autoritären Machthaber*innen wird.“
In einem Forderungspapier schreibt die amab:
„Der Krieg gegen die Ukraine muss aufhören. Wir müssen uns schnell und kompromisslos der russischen Agression entgegengestellen. Die Bundesregierung verurteilt zwar diplomatisch den Krieg und nutzt die Verunsicherung in der Bevölkerung für massive Aufrüstungspläne, importiert aber weiterhin russisches Gas und hält Wirtschaftsbeziehungen aufrecht. So wird faktisch hingenommen, dass die russische Regierung völkerrechtswidrig einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Während Putin die Krim annektiert, die Ukraine militärisch bedroht und in der letzten Woche einen Krieg angefangen hat, kaufen wir weiter Gas. Ernsthafte Sanktionen gegenüber Russland hätten diesen Krieg womöglich bereits verhindern können.“
Gazprom-Logo verfremdet
Um ihre Forderungen zu verdeutlichen, hat die amab auf ihren Transparenten und Schildern das Logo von Gazprom verfremdet. Statt einer Flamme feuert das G von Gazprom nun eine Rakete und der Name der Firma wurde in „Gaz off“ geändert. Dasselbe Symbol will die Gruppe außerdem als Poster an den Bäumen der entlang der Markgrafenstraße aufhängen und mit Sprühkreide als Stencil vor dem Gebäude auf dem Gehweg und der Straße anbringen.
„Wir fordern, dass alle nicht militärische Maßnahmen getroffen werden, um den Krieg in der Ukraine so schnell wie möglich zu beenden“ fordert Jan Hansen, Sprecher*in der Antimilitaristischen Aktion Berlin (amab). Über dreißig Staaten gehen bereits mit guten Beispiel voran und ordneten an, dass russische Flugzeuge weder starten, noch landen, noch ihren Luftraum überfliegen dürften. „Das Flugverbot muss jetzt nur noch auf alle Flugzeuge ausgedehnt werden, um die Abhängigkeit vom Kriegstreiber-Öl und Gas zu reduzieren!“
Laut der amab setze die Aufrüstungspolitik der Bundesregierung am falschen Punkt an. „Statt 100 Milliarden in Waffen zu stecken, die die Nazi-Prepper aus der Bundeswehr nach Haus schleppen, sollte die Regierung lieber 500 Milliarden in ein Sofort-Investitionsprogramm für erneuerbare Energien stecken!“ Die Summe sei ruck zuck innerhalb von acht bis zehn Jahren zurück gezahlt, wenn der Wehretat gestrichen und die Bundeswehr abgeschafft werde: „Denn die Abschaffung der Bundeswehr ermöglicht Einsparungen von über 50 Milliarden Euro pro Jahr. Da die Ursachen für den aktuellen Konflikt auch in einer Jahrzehntelangen globalen Aufrüstung und der Erweiterung der NATO Richtung Osten liegen, kann ein weiteres Aufrüsten nicht die Lösung sein. Russland muss die Ukraine sofort verlassen. Anschließend muss sich in internationalen Verhandlungen um Deeskalation auf allen Seiten bemüht werden.“
Utopische Gedanken? „Nein, denn gerade der unbewaffnete Widerstand der Leute in der Ukraine gegen den Einmarsch russischer Truppen in ihren Dörfer zeigt, welch großes widerständiges Potential ein gewaltfreier Aufstand gegen Besatzer*innen hat“ erklärt Jan Hansen. „Wir sind beeindruckt von den mutigen Protesten in vielen Städten und rufen die russischen Soldat*innen auf, die Waffen nieder zu legen!“ Die Ankündigung der ukrainischen Regierung, desertierenden russischen Soldat*innen politisches Asyl und Geld für einen Neuanfang zu geben, sei ein guter Schritt. „Aber die ukrainische Regierung muss auch das Recht auf Kriegsdienstverweigerung achten!“
Ein ausführliches Forderungspapier findet ihr auf unserem Blog:
Wo? Gazprom Zentrale Berlin, Markgrafenstraße 23, 10117 Berlin
Wann? Donnerstag, 3. März 10 Uhr
Mitmachen? Die Kundgebung ist bei den Cops angemeldet. Kommt gerne vorbei. Bringt eigene Banner mit. Bitte seid nett und freundlich zu den Mitarbeitenden von Gazprom. Sprecht sie gerne an, warum sie bei so einem Dreckskonzern arbeiten, aber bleibt höflich und sachlich.
Kontakt:
amab@riseup.net