U35-Aktionswochenende: Klima retten statt rüsten! Wer will mit zum Gletscher?

Vom Donnerstag, den 6. Juni bis Montag, den 10. Juni fahren wir mit dem U35-Netzwerk der DFG-VK nach Garmisch-Patenkirchen. Anlässlich des „Tages der Bundeswehr“, der u.a. in der Nachbargemeinde Mittenwald stattfindet, wollen wir auf dem Resten eines Gletschers auf der Zugspitze mit einem Banner protestieren. „Klima retten statt rüsten!“ ist unsere Botschaft. Außerdem gibts Vorträge zu den Massakern der Gebirgsjäger und wie die Bundis die Massakermänner bis heute als Helden sehen und dazu, was Gletscher überhaupt sind und warum die verschwinden und was das mit der Bundeswehr zu tun hat. Workshops gibts zu Awareness und Öffentlichkeitsarbeit. Falls Du mitfahren möchtest, findest Du alle weiteren Infos hier in diesem Text weiter unten:

Gegen den Tag der Bundeswehr
Am Samstag, den 8. Juni feiert das deutsche Militär den „Tag der Bundeswehr“. Der Nazi-Prepper-Haufen macht an dem Tag Schaulaufen in bundesweit zehn Kasernen. Damit wollen die Bundis zeigen, wie gesellschaftlich wichtig sie seien. Dem wollen wir öffentlich sichtbar widersprechen. Doch Überraschung: Nicht in Berlin. Auf Termine in der Hauptstadt verzichten die Bundis erneut wegen zu viel Protest. Deswegen reisen wir dem Tag der Nazi-Prepper jetzt nach Bayern hinterher.

Warum Bayern?
Wir fahren mit dem U35-Netzwerk nach Garmisch-Patenkirchen in Bayern. In der Nachbargemeinde Mittenwald ist bei den Gebirgsjägern, die auf Kreta, in Griechenland und auf dem Balkan fett massakerten und bis heute die Aufarbeitung dazu verweigern, der Militär-Feiertag:

https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/mittenwald-ort29073/junge-griechen-wollen-in-edelweiss-kaserne-mittenwald-ueber-kriegsverbrechen-diskutieren-und-bleiben-draussen-11210712.html

https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/mittenwald-ort29073/ein-denkmal-fuer-deserteure-91625473.html

Unsere Aktion
Wir besteigen die Zugspitze und markieren den Fortschritt des Klimawandels auf den dortigen Gletschern mit einem Protest-Banner. Auf dem Banner steht „Klima retten statt Aufrüstung!“ Denn die unnötige militärische Aufrüstung verschlingt Mittel, die wir dringend für eine Klimaschutzpolitik brauchen. Wir glauben, das mit einem ausdruckstarken Bild einer Aktion auf dem Gletscher der Öffentlichkeit deutlich machen zu können.

Die Umgebung
Der Ort Garmisch-Partenkirchen hat ca. 27.000 Einwohner*innen und eine breite touristische Infrastruktur. Trotzdem gehts da etwas dörflicher zu als in Berlin: Die Supermärkte schließen um 20h und Spätis gibts auch nicht. Es gibt einen Lebensmittelautomaten ( Ludwigstraße 82A, 82467 Garmisch-Partenkirchen). Der macht um 22.30 zu…

Gletscher?
Garmisch-Patenkirchen ist vor den Alpen. Das ist ein Gebirge (bringt warme Klamotten mit!) In den Alpen auf derm Berg Zugspitze nahe Garmisch-Patenkirchen sind zwei Gletscher. Der Schneeferner ist ganz oben. Wegen Klimawandel und so ist der mittlerweile in zwei Teile zerfallen, von dem der südliche Teil nur noch aus Eisfeldern besteht. Also super für apokalyptische Fotos mit Protestbanner.

Weiter unten gibt es den Höllentalferner. Das ist noch ein noch echter Gletscher mit Gletscherzunge und allem drum und dran. Der dürfte sich auch für Fotos mit Banner eignen.

Also: Wenn Du Lust hast, mit uns einen weiteren triumphalen Schritt Richtung „Friedens-Greenpeace“ zu gehen, mach mit!

Wann?
Die Tour startet am Donnerstag, den 6. Juni um 9.00 am Berliner Hbf.
Am Montag, den 10. Juni sind wir gegen 20h wieder in Berlin.

Wo?
Wir übernachten in der Jugendherberge Garmisch-Patenkirchen in Mehrbettzimmern. Wir sind ein dudes-dominerter Haufen, dessen Sensibilisierung sich in Grenzen hält. „Wenn Du ein flint*a-Zimmer möchtest, schreib uns bitte. Ist kein Problem, müssen wir nur rechtzeitig fürs Buchen wissen.

Kosten?
Das U35-Netzwerk der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsgegner*innen (DFG-VK) übernimmt die Kosten.

Awareness?
Geht so. Wir haben ein Konzept. Sich drauf verlassen, dass es alle gelesen haben, kann man leider nicht… Und das alle den Termin dazu (und zum Drüber sprechen) am ersten Tag ernst nehmen und nicht einfach erst später auftauchen, kann man leider auch nicht…

Anmeldung?
Ja bitte. Per Mail an amab@riseup.net oder jugend@dfg-vk.de

Anmeldefrist?
Bis zum 5.5. Da ist das nächste Orga-Treffen. Darfst gerne dazu kommen.

Programm?

Do. 6. Juni Anreisetag
Los gehts um 9 am Berliner Hauptbahnhof. Gegen 15h sind wir in Garmisch-Patenkirchen.
Abends ist organisiertes Kennen lernen und irgendwas mit Awareness

und ein Vortrag zu „Was ist ein Gletscher, warum verschwinden die, und was können die Bundeswehr-Nazi-Prepper dafür?“ mit örtlichen Ökos (angefragt)

Fr. 7. Juni

Vormittags Medieneinladungen verschicken und Medien anrufen (mit Workshop und Training)

Nachmittags: Letzte Vorbereitungen, Wandern
Abends: Vortrag „Die Massaker-Männer aus Mittenwald“ mit örtlichen Antifas (angefragt)

Sa. 8. Juni: Rauf auf die Zugspitze!
Wir fahren mit der Seilbahn hoch, suchen eine passende Gletscher-Stelle (es gibt zwei Gletscher) und machen ausdruckstarke Bilder mit unseren Bannern gegen Klimawandel und Aufrüstung.

So. 9. Juni:
Medienarbeit, den ganzen Kram ins Netz laden, Dokumentationen, den ganze langweiligen Scheiß nach Aktionen

Mo. 10. Juni Rücktour
ab 13h. Gegen 20h sollten wir wieder in Berlin sein.

Diskriminierung?
Pazifismus fängt im Kleinen an. Deshalb ist es uns wichtig, dass wir uns auch in unserem politischen Alltag bemühen, gewaltfrei miteinander umzugehen. Leider ist die Reproduktion gewaltvollen Unterdrückungsverhaltnissen wie Rassismus, Sexismus und Antisemitismus auch in der Friedensbewegung und der DFG-VK immer wieder ein Thema.

Hier haben wir eine Auseinandersetzung mit sexistischen Vorfällen, die wir in der DFG-VK erlebt haben.

Und hier geht es um Rassismus relativierende Statements, und den verbesserungswürdigen Umgang damit in der DFG-VK.

Aufgrund solcher Erlebnisse haben wir anlässlich des „Retten statt Rüsten“-Events vorvorletztes Jahr ein Awareness-Konzept erstellt. Wir würden uns freuen, wenn Du das lesen würdest, bevor Du Dich anmeldest.

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1168683.friedensbewegung-retten-statt-ruesten.html

Check yourself!
Was wir an diesem Wochenende definitiv nicht wollen, ist eine dieser typischen, in der Friedensbewegung leider ganz normalen Veranstaltungen, wo ein paar weiße Typen fast die gesamte Redezeit kapern, ungefragt Co-Referate über ihr Lieblingsthema halten und außerdem jede Menge toxische Vibes verbreiten.

Deswegen würden wir uns freuen, wenn ihr vor der Veranstaltung einmal eure Privilegien checken könntet:

– Bitte reflektiert, wie viel Redezeit ihr üblicherweise einnehmt
– Hört ihr anderen Teilnehmenden zu?
– Passt euer Redebeitrag gerade wirklich zum Thema?
– Ist dein Argument wirklich neu und nicht schon mehrmals von anderen Leute gesagt worden?
– Müssen sich jüngere Personen oder FLINTA-Personen vor Dir erstmal krass beweisen?
– Bitte reflektiert ob und wie mackerig ihr andere Leute angeht.
– Und sendet ihr mitunter auch Wertschätzung?
– Empfindest Du jegliche Kritik an dem, was Du bisher gemacht hast, recht schnell als Spaltung?

Wir sind alle nicht perfekt, wichtig ist uns dabei aber lernbereit zu sein und sich mit den Fragen ßernsthaft auseinander zu setzen. Gerne auch gemeinsam.

Kritikfähigkeit?
Für den Fall, dass Dich wer auf Dein mackeriges und/oder diskriminierendes Auftreten anspricht, würden wir uns freuen, wenn Du nicht gleich etwas typisch (männlich) toxisches sagst. Bitte nimm eine Kritik zur Kenntnis, auch wenn sie Dir (noch?) nicht einleuchtet. Statt die erstbeste Relativierung rauszuhauen, sag besser einfach erst mal gar nichts und nimm die Kritik mit nach Hause und setze Dich in aller Ruhe damit auseinander. Klar: Ne Entschuldigung und eine Verbalisierung der Kenntnisnahme wäre besser, aber wir sind ja erst mal schon mit kleinen Veränderungen zufrieden.

Falls Du mehr Lesen möchtest:

https://amab.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/719/2023/12/dismanteling_the_boys_club.pdf

Kontakt?
Wenn Du Fragen dazu hast, schreib uns bitte gerne oder sprech uns an

→ amab@riseup.net

Bitte hab Verständnis dafür, dass wir die bei der Thematisierung von Sexismus, toxischer Männlichkeit und Antisemitismus in der Friedensbewegung leider üblichen Mails voller toxischer Beleidigungen a la „Ihr Spalter!“, „Ihr antideutschen Israel-Freunde!“, „Faschistische Kriegstreiber“, „Nato-N… (diskriminierendes Wort für Sexarbeiter*innen)“ und was wir uns sonst schon so alles anhören mussten, ignorieren oder gar lustig kommentiert im Netz veröffentlichen.

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